Das Fulcrum Racing CX 77 Laufrad meines Cube Cross Race SL läuft vorne nach nur wenigen Tausend Kilometern (ca. 4000km) deutlich zu rauh.
Da muss ich jetzt ran. Während der Fahrt hat es sich angehört, als würde ein Steinchen gegen das Unterrohr geschleudert werden.
Nachdem ich mir ein YouTube Video angesehen habe, in dem beim Lagertausch dazu geraten wurde, das Laufrad zu Fulcrum zu schicken, “weil die wissen, wie das geht”,
- verließ ich YouTube wieder,
- ging in die Garage hinunter,
- und machte das Dingens auf.
Beim Drehen mit den Händen an der Achse hakte es so stark, dass die Achse wiederholt stecken blieb.
Das Öffnen der Fulcrum Nabe ist wirklich kinderleicht. Im Gegensatz zu Konuslagern gibt es keine Kugeln, die herausfallen können.
Die Bauteile im Inneren der Nabe sind:
- Steckachse
- 2 Rillenkugellager
- 2 Abdeckkappen für die Lager
- Ring zum Einstellen des Achsenspiels
- 2 Abschlusskappen mit O-Ringen
Die Lager scheinen defekt zu sein wie man hört und fühlt.
Demontage
Beim ersten Schritt wird der Ring zum Einstellen des Achsenspiels mithilfe eines kleinen Innensechskantschlüssels gelöst und dann herausgedreht.
Durch das Herausdrehen ist der Ring hilfreich beim Herunterhebeln der Abschlusskappe mithilfe eines Schraubendrehers, weil er dem Schraubendreher mehr Angriffsfläche bietet.
Die Abschlusskappe geht leicht runter, so dass man sich da keine Sorgen um das Gewinde machen muss.
Ring zum Einstellen des Achsenspiels und die Abschlusskappe im ausgebauten Zustand. Gut erkennbar ist der O-Ring, der ebenfalls geprüft werden muss.
Die Hohlachse und die zwei Schmutz Abdeckkappen der Lager sind sorgfältig zu reinigen.
Das Lager kann mithilfe einfacher Mittel herausgeholt werden. In der Regel helfen Hitze und Kälte - diese kleinen Lager sind aber so leicht draußen …
Das geht natürlich auch mit einer Lagerpresse für ca. 20€
Beim Herausschlagen des alten Lagers sollte auf die Kante des Anschlags geachtet werden. Diese Kante ist der Lageranschlag, der die Aufgabe hat, das neue Lager beim Eintreiben in die richtige Position zu bringen. Der Anschlag verhindert, dass das Kugellager zu tief in die Nabe eingetrieben wird.
Die Montage
Die ganze Aktion dauert nur wenige Minuten, wenn man die richtigen Lager hat.
Wenn… (s. Update 1)
Wichtig bei der Montage ist es, darauf zu achten, unter keinem Umständen den Innenring oder die Kugeln zu beschädigen.
Zum Eintreiben des Lagers kann man sich mit einem Rohr behelfen, das zum Durchmesser des äusseren Lagerrings passt. Das vorhandene Kugellager hat einen sehr dünnen Aussenring, was es etwas schwieriger macht. Eine kleine Unterlegscheibe aus Stahl soll als Auflagefläche dienen. 30mm sollten hier ganz gut passen, weil der 30mm Lagersitz noch einen kleinen Absatz hat (s. Bild).
Ohne die Druckplatte ist die Gefahr größer, dass das Rohr die Kugeln beschädigt, oder dass das zu große Rohr in der Nabe steckenbleibt.
Der Lagersitz wird in kreisförmigen Bewegungen vorsichtig erwärmt. Die Hitze sollte nicht zu lange auf einer Stelle einwirken, was bei Aluminium schnell zu Materialverzug führen kann.
Durch die Hitze weitet sich der Lagersitz aus, was den Lagersitz schont. Ich war dennoch überrascht, wie leicht das Lager hineingefallen ist. Die Andruckplatte und das Rohr waren gar nicht notwendig.
Das in der Fulcrum Nabe steckende 61903-2RS Kugellager (neue Bezeichnung ist 6903-2RS) passte überraschenderweise nicht.
Das Ersatzlager hatte die Maße 17x30x7 mm. Fulcrum hat aber eine Achse mit 18mm Aussendurchmesser und Lager mit den Maßen 18x30x7mm verbaut. Wer hier also genau überprüft hat was auf dem Lager drauf steht, und dann einfach exakt diesen Typ bestellt hat, der hat in diesem Fall mit Zitronen gehandelt.
Ein “Fulcrum” Lager kostet in den Shops im Schnitt etwa 10€ zzgl. Versand.