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Gravelbike oder Cyclocross?

Veröffentlicht am Jan 27, 2021
Barbeitet am Jan 27, 2021

Gravelbike oder Cyclocross?
Am besten natürlich beide - Ist ja wohl klar ;)

Sowohl das Gravelbike als auch das Cyclocross sind Sportgeräte mit einem breiten Einsatzgebiet. Ich stelle die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem Artikel mal ein wenig heraus.

Das Cyclocross

Das Cyclocross wird seit mehr als 100 Jahren! als Sportgerät in Querfeldeinrennen eingesetzt. Die Streckenbedingungen wären von Mountainbikes besser zu erledigen. Vor über 100 Jahren gab es aber noch keine Mountainbikes. Das ist einfach die Tradition des Cyclocross. Und die Tradition dieser Sportart ist gebunden an strenge Regelungen durch die “Union Cycliste Internationale” (UCI).

Schultern eines Cyclocross

Cyclocross Räder sind spezielle Ausrichtung auf ihren Einsatzzweck. Einige Rahmen haben sogar eine speziell gestaltete Form, die ein Schultern des Rads in Tragepassagen erleichtert. Ausßerhalb des Einsatzes als Sportgerät in Querfeldeinrennen vermutlich weniger ein Entscheidungskriterium.

Cycloross im Schlamm

Die Verwendung breiterer Reifen ist auf vielen Cyclocross Rädern außerhalb des Rennbetriebs natürlich trotzdem möglich. Dann wird es je nach Reifenwahl mit Slicks zum etwas schwereren Rennrad. oder mit breiteren Reifen zu einem richtigen Offroader.

Das Gravelbike

Das Gravelbike legt dort los, wo das Cyclocross nicht weiter darf oder kann.
Ein Gravelbike bietet je nach Modell die Möglichkeit, besonders breite Reifen zu montieren. Breite Reifen machen das Rad auch dort noch geländegängig, wo ein 33mm Cyclocross Reifen (subjektiv) keine sichere Fahrt mehr erlaubt. Das sind nasse Wurzeln, tiefer Matsch, grobes Geröll uvm. Die möglichen verwendbaren Reifen werden durch die Maulweite der Felge festgelegt.
Neben der Geländetauglichkeit bieten breitere Reifen zudem eine deutlich verbesserte Dämpfung. Die leichten Vorteile der schmaleren Reifen (wie beim Cyclocross) verpuffen sobald es ins schwerere Gelände geht. Denn dort können breite Reifen ihre Vorteile ausspielen. Mit breiten Reifen sind schwerere Abschnitte sicherer, komfortabler und schneller zurückgelegt. Bei langen Ausfahrten zeigt sich ganz deutlich die unterschiedliche Auslegung von Cyclocross und Gravelbike.

Je nach Reiseziel müssen vom Wohnort aus so einige Kilometer zurückgelegt werden bis man dort ist, wo es richtig Spaß macht. Mit dem Gravelbike fährt man schnell und komfortabel fernab von befahrenen Straßen und ohne den damit verbundenen Lärm und die Abgase. Mit der aerodynamischen Sitzposition und den verschiedenen Griffpositionen am Roadbar lassen sich auch längere Teilstücke auf Asphalt schneller (und kraftschonender) als mit einem Mountainbike zurücklegen.

Mit der Montage von Slicks lässt sich ein Gravelbike sogar für kürzere Asphalteinsätze zum Roadbike umrüsten. Mit 28mm oder 32mm Slicks und 5,5 bar geht es dann auch auf der Straße gut vorwärts. Ein rennrassiges Rennrad wird das Gravelbike dabei aber nicht, weil es aufgrund seiner für das Gelände größer dimensionierten Bauteile einfach immer schwerer sein wird als ein Rennrad.
Kurz auf den Punkt gebracht sind es die folgenden Merkmale, die ein Gravelbike ausmachen:

  • die montierbare Reifenbreite bedingt durch den Rahmen
  • die Möglichkeiten für das Bikepacking
  • der Sitzkomfort bedingt durch Geometrie, breite Reifen und Rahmenmaterial

Überquerung der Schunter in Nähe von Braunschweig

Die Reifenbreiten, die auch widrigsten Verhältnissen noch ausreichend Sicherheit vermitteln, selbst wenn man schon viele viele Stunden im Sattel gesessen hat und einfach nicht mehr so konzentriert ist wie auf den ersten Kilometern. Da geht es nicht mehr um Schultern, sondern nur noch darum sicher das Reiseziel zu erreichen.
Das Gravelbike ist eine moderne Interpretation des sportlichen Adventure Reiserads. Was es für mich so besonders macht, sind seine schier unbegrenzten Einsatz Möglichkeiten.

Beachboy California Gravelbike mit Surfboard (Video)

Fazit

Unterm Strich muss man sich einfach entscheiden, ob man eine geländetaugliches Reiserad oder ein auf Gewicht optimiertes Sportgerät sucht.
Wobei das eine das andere nicht ausschließt. Denn auch beim Cyclocross können breitere Reifen montiert werden und somit die Reisetauglichkeit im Gelände verbessert werden. Die Weiterentwicklung beim Gravelbike ist enorm. Im höherwertigen Bereich ist bereits ein Gesamtgewicht von 8,5 kg möglich. Für ein derart robustes und funktionales Fahrrad eine beeindruckende Leistung. Und der technische Fortschritt wird in Zukunft mit Sicherheit noch leichtere Gravelbikes möglich machen.

Tags: Gravelbike Cyclocross

Christoph

Christoph fährt am liebsten Rennrad - und das langsam und lange! So gelangt die Schlechtigkeit am besten aus seinem Körper und Geist.

Bei Touren ohne Ausrichtung auf Asphalt nimmt er auch mal das Gravelbike oder das MTB.
Über Biberdämme steigen, in Bäche fallen und im Matsch versinken macht von Zeit zu Zeit auch mal Spaß.

Für die City bevorzugt Rennrad Klassiker Umbauten oder moderne E-Urbanbikes.

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