Spezifikation
- Modell: Cube Nuroad 2018 (im Test RH: 50)
- Rahmenmaterial: Alu
- Gabel: Carbon
- Gewicht: 10,7 kg ohne Pedale
- Antrieb: Shimano Tiagra (2x10)
- Bremsen: Spyre (mechanisch)
- Reifen: Clement
- Laufräder: Cube RA CX 0.8
- Preis 999,-
Das Cube Nuroad 2018 in der Farbe black’n’red ist ein 10,7 kg schweres Gravelbike mit Entry Level Ausstattung zu einem Preis von 999,-€.
Im Gegensatz zu Rennrädern ist das Nuroad, die Preisklasse berücksichtigend, etwa 1,5 kg schwerer. Es kann als Roadbike oder als Gravelbike eingesetzt werden. Man kann damit über schlechte Wege, Heidesand, Waldwege, Schotterwege brettern, wo man mit einem Rennrad nicht fährt. Es ist robust und fährt sich wirklich toll. Rahmen, Gabel und alle verbauten Komponenten machen einen ordentlichen Eindruck. Auch nach vielen tausend Kilometern ist mein Cube Nuroad noch immer voll einsatzbereit.
Die Reifen bieten viel Sicherheit auf Wald- und Schotterwegen, und auch auf dem täglichen Weg von und zur Arbeit. Bei Nässe oder Laub vermitteln die montierten Clement Reifen besonders positiv auf die Fahrsicherheit aus. Manchmal ist im Alltag zudem die Konzentration nicht immer da. Im Sommer sind für den Einsatz als Sportgerät im Tausch immer wieder mal 28mm Slicks montiert, um z.B. auch an Jedermann Rennen wie der Cycle Tour teilzunehmen.
Einsatzgebiet
Das Rad wurde als Fitnessrad angeschafft. Und es erfüllt seinen Zweck zu meiner vollen Zufriedenheit. Es fährt sich so gut, dass sich damit ordentlich Kilometer machen lassen. Es mach einfach Spaß zu fahren.
Komfort
Der Komfort ist in Ordnung. Die Reifen bieten aufgrund ihrer Breite und des Profils viel Komfort und Sicherheit. Der Cube Exc Sattel ist bequem, nur reibt er etwas. Deswegen habe ich jetzt einen Terry Comfort Butterfly Arteria Woman montiert.
Komponenten
Die Tiagra Schaltung lässt sich sauber einstellen und funktioniert einwandfrei.
Die Achillesverse des Cube Nuroad sind die RA CX 0.8 Laufräder. Schon früh lief die Vorderradnabe sehr rauh und mit großem Widerstand. Eine Wartung konnte das Laufrad wieder einsatzbereit machen. Dennoch läuft es nicht so leichtgängig wie man das erwarten würde.
Beim Hinterrad stellte ich einen hallenden Klang fest. Nach einer Prüfung stellte sich heraus, dass das Lagerspiel deutlich zu groß war. Ein Festspannen brachte nur kurzzeitig Besserung. Nach nur wenigen Kilometern war das Laufspiel wieder genau so groß.
Die Naben der RA 0.8 CX Laufräder sind konusgelagert. Das bedeutet, dass die Kugeln lose im Fett auf dem Konus der Nabe sitzen. Das ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Viele Hersteller wie Shimano oder Campagnolo verwenden die Konuslagerung in ihren Laufrädern. In der Regel sind konusgelagerte Laufräder bei richtiger Einstellung sehr haltbar. Umso überraschender war deswegen das frühe Auftreten dieser Probleme. Hinzu kam dann auch noch, dass der Freilauf zu einer drittel Umdrehung nur mit deutlichem Widerstand arbeitete. Das führte sogar dazu, dass die Kette durch hing und sogar zum Springen neigte. Weil Cube nicht gewillt war, das Fabrikat des Freilaufs zu verraten (vermutlich ein altes Suntour System, was ich anhand des zum Öffnen des Freilaufs nötigen Spezialwerkzeugs herausgefunden hatte), entschied ich mich dazu, den Freilauf so gut es ging zu reinigen. Die Fahrradwerkstatt hätte zwar einen Serviceauftrag erstellt, aber das Beste wäre ein neues identisches Laufrad gewesen, das vermutlich nach kurzer die gleichen Probleme gehabt hätte. Ich wollte das schlechte Teil aber lieber durch ein kompatibles höherwertigeres Bauteil auswechseln. Auch wäre das Laufrad dann einige Zeit in der RMA gewesen, und das Fahrrad somit nicht einsatzbereit.
Cube RA 0.8 CX Laufräder
Ein weiterer großer Unterschied ist bei den Laufrädern zu finden. Das Pro und das SL haben beide die von Cube eingekauften RA 0.8 CX Laufräder verbaut. Nur beim C62 SL montiert Cube die deutlich hochwertigeren Newmen Evolution SL R.32. Cube verbaut die RA 0.8 CX haufenweise an allen möglichen Bikes. Meine Erfahrungen mit den Laufrädern an einem Cube Nuroad waren durchwachsen. Wenn man mal etwas stöbert stellt man schnell fest, dass ich mit diesen Erfahrungen nicht alleine bin. Um es zusammenzufassen. Die Laufräder funktionieren, sie stellen aber einen Schwachpunkt dar, weil sie sackschwer (ca. 2100g) sind und voraussichtlich schon früh einen Service brauchen werden. An den Felgen und den Speichen ist nichts auszusetzen. Die konusgelagrte Nabe lief bei den getesteten Laufrädern aber schon sehr früh rauh, und auch der Freilauf hakte dann später. Hier sollte man einen besseren Laufradsatz mit einplanen. Ein zweiter Laufradsatz macht ohnehin Sinn. So kann man sich schnell auf eine Tour mit einem bestimmten Terrain einstellen, ohne die Reifen immer wieder umziehen zu müssen.
Laufradsatz als Upgrade
DT Swiss bietet dem preisbewussten Radfahrer mit den zwei folgenden Laufrädern ganz viel fürs Geld. Der Cyclocross Laufradsatz mit 22 mm Maulweite ist mit dem von 1741 g noch etwas leichter als die Gravelbike Ausführung mit 24 mm Maulweite und einem Gewicht von 1806 g. Das ist eines der besten Angebote die sich in dieser Preisklasse finden ließen. Beide Laufradsätze haben ein besonders gutes Verhältnis von Reifenkompatibilität, Gewicht und Preis.
Pedale
Ich habe mich für die Kombi SPD Klickpedale von Shimano entschieden, die auf der einen Seite einen Einstieg für das Cleat haben, und auf der anderen Seite eine ganz normale Fläche für Straßenschuhe. So kann ich längere Touren mit meinen SPD Schuhen fahren, und mit meinen Turnschuhen oder Lederschuhen in die Stadt oder zur Arbeit.
Pros und Cons
Pro:
- robuster Allrounder für den Alltagseinsatz
- solide Shimano Komponenten
Con:
- schwache Naben (Lager brauchen Wartung)
- Probleme mit dem Freilauf
- relativ hohes Gewicht
- schmutzanfälliger Lack