Der originale Selle Italia “Flite Titanium” von 1990 ist ein schmal geschnittener Sattel mit zeitlosem Design. Er ist besonders in den 90ern ein ausgesprochen beliebter Sattel im MTB und Renradbereich gewesen. Nicht ohne Grund führt Selle Italia die Modellreihe “Flite” in vielen verschiedenen Varianten weiter fort.
Geschichte - Selle Italia Flite Classic
Das geringe Gewicht und die schmale Form machten ihn in den 90ern besonders auf dem MTB zu einem sehr beliebten Fahrradsattel, weil sich im Gelände der Schwerpunkt gut hinter den Sattel verlagern lässt, und Kanten so überwunden werden können. Der Selle Italia Flite ist also nicht nur ein leichter, sondern ein Meilenstein gewesen für aktives Radfahren.
Der “Flite”, der heutzutage noch als “Classic” vertrieben wird, hat die gleiche Form wie der “Flite Titanium”, und unterscheidet sich nur durch das verwendete Material des Untergestells. Nachdem mein geliebter Flite Titanium geklaut wurde, entschied ich mich für den Kauf des günstigeren Flite Standard Modells, das Selle Italia im Rahmen der Modellpflege in späteren Jahren ohne den Titanium Schriftzug als “Vanox” auf den Markt brachte. Es ist nicht so ganz klar, wofür Vanox jetzt genau steht. Es lassen sich im Web aber Angaben dazu finden. So soll die Vanox Legierung des Gestells ebenfalls Titan als Werkstoff enthalten. Jedoch sind je nach Preisklasse noch weitere hochwertige Materialien wie “Karbonstahl” und/oder sogar “Kohlefasern” hinzugefügt.
Gewicht
Flite Titanium Original: 203 g
Flite Titanium Vintage Edition: 230 g
Flite Vanox: 225 g
Test Zeitraum
- 7.000 km
Der Flite Titanium war für mich damals einer der bequemsten Sättel für den sportlichen Einsatz auf dem Fahrrad. Heute sehe ich das etwas anders. Ich bilde mir aber auch ein, dass der Titanium doch etwas anders war als das hier getestete Vanox Modell, obwohl er optisch ja identisch aussieht und nur das Gestell aus einem anderen Material gefertigt sein soll.
Der Sattel wird bequemer, nachdem er eingefahren wurde. Das ist anhand kleiner Dellen sogar deutlich am Bezug sichtbar. Das Gestell ist relativ flexibel, und ein gewisses Maß an Polsterung ist vorhanden. Dennoch beginnen bei mir spätestens nach 3 Stunden besonders die Knöchelchen schon sehr deutlich an zu schmerzen, obwohl ich den Sitzknochenabstabstand gemessen habe und dieser zum Sattel passt. Das Sitzen weiter in Richtung Sattelspitze ist unangenehm, weil die Spitze hart ist und einen schmalen Schnitt aufweist. Die Kante am Heck gibt gutes Feedback und schränkt die nutzbare Sitzposition nach hinten kaum ein. Nach 4 Stunden wird es für mich dann wirklich unbequem. 6 Stunden oder noch länger sind für mich auf diesem Sattel nicht vorstellbar.
Die Entwicklung bei Selle Italia ist deutlich erkennbar. Ich habe zwei moderne Modelle, den SLS und den SLR getestet, und behaupte, dass die Qualität weiterhin sehr gut ist, Selle Italia aber in vielen Bereichen große technische Fortschritte gemacht hat. Besonders der Selle Italia SLS ist einen Hinweis wert.
Pros und Cons
Pro:
- viele Bewegunsgmöglichkeiten
- zeitloses Design
- Polsterung passt sich mit der Zeit deutlich erkennbar an
Con:
- wenige tatsächlich lange nutzbare Sitzmöglichkeiten
- für lange Ausfahrten auf dem Rennrad nicht geeignet
Für mich als Jugendlichen war der Flite Classic damals der Sattel schlechthin. Spannend ist die Entwicklung im direkten Vergleich zu modernen Sätteln wie z.B. dem “SLS” oder dem “SLR”.
Tags: Fahrradsattel Marken: SELLE ITALIA